Agil moderieren

Bildquelle: Matthias Köhnecke

Agil moderieren

Das Moderieren von Gruppengesprächen ist ein komplexer Prozess mit teilweise ungewissem Ausgang.

Meine Haltung als Moderator

DIE SACHE MIT DER WAHRNEHMUNG

Die Wahrnehmung der Welt ist selektiv und findet größtenteils unbewusst statt. Daraus können Missverständnisse entstehen. Für mich ist es wichtig, Menschen einen Raum zu geben, in dem sie neue Wege des gegenseitigen Verstehens und Verständnis erleben können. Sobald die richtigen Leute im Unternehmen freiwillig zusammenfinden und handeln dürfen, ist dies schneller und wirkungsvoller als über eine Hierarchie.

Bildquelle: Design Thinking Playbook

Entscheidungsprozesse

Gute Moderation führt zu kreativen Lösungen und nachhaltigen Entscheidungen, die von vielen getragen werden. Der größte Mehrwert eines Moderators besteht also darin, die nötige Struktur und Gesprächskultur zu schaffen, damit sich Gruppen darauf fokussieren können, die beste Entscheidung für ihre Problemstellung zu finden.
Doch hat jeder von uns unterschiedliche Vorstellungen davon, wie in einer idealen Welt Entscheidungsprozesse aussehen. Hier drei Szenarien:

  1. Die Vorstellung: Einige haben die Vorstellung das Entscheidungen über eine logische Kette von Ideen, Meinungen und Analyse entstehen.
  2. Die Hoffnung: Andere folgen dem Prinzip Hoffnung. Sie haben schon die Vorstellung, dass Gruppenmitglieder unterschiedliche Meinungen haben, diese aber einfach auf den Punkt gebracht werden können. Eine entsprechende Lösung braucht wenig Aufwand.
  3. Die Todesfälle: In vielen Situationen verstehen wir die Problemzusammenhänge kaum. Die Themen sind komplex und es braucht viel Ausdauer, um sich möglichen Lösungen anzunähern. Die Zeit und die Muße haben oder nehmen sich nicht alle Entscheider und so versanden erste Ideen.
  4. Die Realität: Gemäß dem Diamant-Modell von Sam Kaner aus dem Buch „Facilitator´s Guide to Participatory Decision-Making“ durchläuft jede Gruppe auf dem Weg zur Entscheidung drei Phasen:
    1. Die Sammlung von Ideen und Meinungen, d.h. wir „divergieren“. In dieser Phase wollen wir „Verstehen“ und die Schichten des Problems wie eine Zwiebel ablösen. Wer diese Phase zu schnell beendet, reduziert das Potential für Neues.
    2. Das Herausbilden neuer Eigenschaften, d.h. wir „emergieren“. Die Phase wird auch die „Knirschzone“ genannt, weil hier häufig ein Gefühl der Ziel- und Planlosigkeit entsteht. Gruppen empfinden diesen Zustand als dysfunktional. Dem ist aber nicht so. Jede Gruppe geht durch den Raum der Emergenz. Der Moderator unterstützt dabei Irritationen, Verwirrung und Störungen auszuhalten.
    3. Das Fokussieren auf potentielle Lösungen, d.h. wir „konvergieren“. Jetzt ändert sich die Energie im Raum und es ist Zeit die Ideen zu kategorisieren, Schlüsselbegriffe zu sammeln und Schlussfolgerungen zu formulieren.

Ein guter Moderator weiß im Prozess, wo die Gruppe gerade steht und zu welchem Zeitpunkt genügend Erkenntnisse gesammelt wurden und wie viele Ideen notwendig sind, bevor man beginnt, die Ideen-Flut in mögliche Lösungen zu verwandeln.

Ich als Moderator unterstützte und begleite die Gruppe durch diesen Prozess und biete in den Phasen unterschiedliche Modelle und Methoden an.

Gerne unterstütze ich eure Organisation als Moderator.